Naja es gibt in der Praxis auch Modelle zur Entgeltumwandlung, die gerne auch als bAV bezeichnet werden, weil sie steuerlich ähnlich behandelt werden.
Hier dürfen pro Jahr bis zu 2.784 EUR Steuer- und SV-frei (Werte für 2013) des eigenen Bruttogehaltes in Altersvorsorge-Beträge umgewandelt werden. Nicht immer gibt der AG hier etwas dazu, aber da der AG diese Beträge abführt, ist es auch eine Art bAV.
Der Effekt besteht hier v.a. in einer Steuerstundung, da die Erträge aus dieser Vorsorge wie bei Riester auch bei Auszahlung besteuert werden.
Ich vermute, dass man hier, ähnlich wie auch bei Riester, sehr alt werden muss, damit es sich finanziell wirklich lohnt.
Bei einer "echten" bAV also mit AG-Zuschuss wird die Sache interessanter. Zwar ist auch hier die Rendite (Verhältnis Auszahlungen zu Einzahlungen) wahrscheinlich nicht sehr hoch, aber aufgrund des Zuschusses ist der Eigenanteil geringer und damit das Verhältnis von Auszahlung zum Eigenanteil an den Einzahlungen besser.
Mein AG gibt einen pauschalen Beitrag von 300 EUR p.A. und 20% variabel bezogen auf meinen Eigenanteil hinzu. Ich darf max. 2.784 EUR steuer- und SV-frei und weitere 1.800 EUR steuerfrei einzahlen. Da mein Brutto oberhalb aller Beitragsbemessungsgrenzen liegt, ist die Grenze bei 2.784 EUR für mich aber nicht relevant.
Um es mal in Zahlen auszudrücken:
Ich zahle 295 EUR p.M. aus meinem Brutto in die bAV ein. Das entspricht einer Jahressumme von 3.540 EUR. Dazu kommen AG Zuschüsse von etwa 1.000 EUR p.A..
Obwohl ich hierbei also auf 3.540 EUR Brutto verzichte, sinkt aufgrund der Steuerfreiheit des gesamten Betrages mein Netto nur um knapp 2.000 EUR netto p.a. (=164 EUR p.M.).
Das Verhältnis von eingezahlten Beträgen (mit AG-Zuschuss) zum Nettoverlust beträgt somit ~2,32 zu 1.
Natürlich unterliegen die Beträge bei Auszahlung der Einkommensteuer, was einen Teil davon wieder aufzehrt, aber insgesamt sehe ich das schon als wichtigen, aber nicht einzigen, Teil meiner Vorsorge für das Alter.
Weitere Bausteine, leider bezahlt aus dem Netto, sind noch einige Fondssparpläne und Aktien, vornehmlich Dividendenwerte.
Riester lohnt sich m.E. nur dann, wenn man gut verdient, weil man dann aufgrund des hohen Grenzsteuersatzes aus der Anerkennung als Vorsorgeaufwand mehr Lohnsteuer zurückbekommt, oder wenn man viele (nach 2008 geborene) Kinder hat und entsprechend höhere Zulagen erhält, nämlich 300 EUR pro Kind.
Da ich bereits ordentlich in eine bAV einzahle, kommt Riester als parallele Altersvorsorge bei mir nicht in Frage. Allerdings überlege ich, ob ich evtl. einen Riester-Bausparvertrag abschließen sollte.
Lounge Gast schrieb:
Die Modelle rechnen sich dann, wenn Dein AG einen Zuschuss
leistet. Nach meinem Begriffsverständnis tut er das immer bei
einer BAV. Ist quasi Gehalt, auf das man verzichtet, wenn man
keine BAV hat.
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